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Süßstoffkonsum in der Schwangerschaft kann beim Säugling das Risiko für Fettleibigkeit erhöhen

01.2022
zusammengefasst von Dr. oec. troph. Stephanie Ruf, Ernährungswissenschaftlerin

In einer kanadischen Studie wurde im Tierversuch an Ratten der Einfluss von pränatalem Süßstoffkonsum auf Welpen untersucht.
Erhielten die Muttertiere die Süßstoffe Aspartam oder Stevia, entwickelte sich bei den Nachkommen ein erhöhtes Körpergewicht und ein höherer Körperfettanteil. Zugleich beobachtete man eine veränderte mikrobielle Darmflora. Diese Mikrobiom-Veränderungen bei den Nachkommen erklären die Autoren mit einer Zunahme der Propionat- und Butyrat-produzierenden und einem Rückgang der Laktose-fermentierenden Bakterien. Angenommen wird, dass die nun verstärkt vorkommenden kurzkettigen Fettsäuren Propionat und Butyrat in positiver Korrelation zur Körpergewichts- und Körperfettzunahme stehen.

Fazit: Die Ernährung während der Schwangerschaft beeinflusst die intestinale Mikrobiota des Kindes. Auch andere Studien weisen darauf hin, dass die Aufnahme von kalorienarmen Süßungsmitteln das Risiko für Fettleibigkeit beim Säugling beeinflussen könnte.
Diese Beschreibung einer generationenübergreifenden Wirkung auf die Darmmikrobiota bedarf der Überprüfung in Humanstudien, um valide Empfehlungen für die Ernährung in der Schwangerschaft ableiten zu können.

Referenz:
Wang W, Nettleton J, Gänzle MG et al. A Metagenomics investigation of intergenerational effects of non-nutritive sweeteners on gut microbiome. Front. Nutr., Jan 2022: 1-11, https://doi.org/10.3389/fnut.2021.795848