Lieber Besucher, diese Webseite richtet sich ausschließlich an medizinische Fachkreise.

Ich gehöre einer medizinischen Berufsgruppe an

Nein

Menü

Appendizitis

Die Wahrscheinlichkeit, mit der eine konservativ behandelte Appendizitis rezidiviert, lässt sich sonographisch vorhersagen

09.2023
Autor Professor J. Spranger, Universitäts-Kinderklinik Mainz

Vor einigen Monaten berichteten wir über fast 10.000 Kinder und Jugendliche, deren akute Appendizitis nicht operativ, sondern antibiotisch behandelt worden war [1]. Bei fast 20 % der Kinder und Jugendlichen hatte sich im weiteren Verlauf der Blinddarm erneut entzündet und musste letztendlich doch operiert werden [2]. In einer neuen Untersuchung von 204 Kindern lag die Rezidiv-Quote bei ca. 14 % [3]. Bei den Kindern war 3, 6 und 9 Monate nach der Entzündung der Darmanhang sonographiert worden. Überschritt der gemessene Querdurchmesser des Anhangs einen Wert von 7 mm schon bei der ersten Sonographie, also 3 Monate nach der Entscheidung zu einer konservativen Behandlung der Appendizitis, so war mit einer Sicherheit von p < 0,01 mit einem Rezidiv zu rechnen, vor allem wenn das Lumen Flüssigkeit oder Schlammreste enthielt.

Kommentar: Die Entscheidung von Eltern und Kind zwischen einem raschen operativen Verlauf und einer über Wochen anhaltenden Ungewissheit ist nicht einfach, zumal letztere bis ins Erwachsenenalter fortbesteht. 

Referenzen:
[1] Hipp Lit.Service 2/22.
[2] Lipset et al. Nonoperative Management of Uncomplicated Appendicitis. Pediatrics 2021; 49 e2021054693. doi: 10.1542/peds.2021-054693. PMID: 35434736.
[3] Stackievicz R, Milner RM, Werner M, et al. Follow-up ultrasonographic findings among children treated conservatively for uncomplicated appendicitis. Pediat Radiol 2023; 53: 223–22.