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Mumpsinfektion: Auch nach zwei vorausgehenden MMR-Impfungen kann der Schutz im Laufe des Lebens abnehmen

02.2018
Autor Prof. E. Harms, Universitäts-Kinderklinik Münster

An der University of Iowa/USA gab es 2015/16 unter 20.496 Studierenden einen Ausbruch von 259 Mumpserkrankungen. Jetzt wird eine Analyse dieses Mumps-Ausbruchs in Beziehung zu den Impfdaten vorgelegt [1]. 221 Studenten hatten in der Kindheit 2 MMR-Impfungen erhalten. Das Risiko für eine Mumpserkrankung stieg mit dem Abstand zur 2. Mumpsimpfung an, vor allem bei einem Intervall von mehr als 13 Jahren. 5.110 Studierende erhielten eine 3. MMR-Impfung während des Ausbruchs. Deren Risiko für eine Mumpserkrankung hatte sich 28 Tage nach der 3. Impfung um 78,1 % reduziert.

Kommentar: Durch die Analyse eines Mumps- Ausbruchs in der Studentenschaft einer amerikanischen Universität gelingt es den Autoren, das Risiko einer Mumpserkrankung trotz zweier vorausgehender Impfungen in der Kindheit nachzuweisen, das mit dem zeitlichen Intervall zur 2. MMR-Impfung zunimmt.
Gleichzeitig weisen sie den Schutzeffekt einer 3. Mumpsimpfung nach. Die STIKO empfiehlt bislang 2 MMR-Impfungen bis zum Ende des zweiten Lebensjahrs. Eine weitere generelle Auffrischimpfung wird bisher nicht empfohlen. Auch wenn in den USA anders als in Deutschland die 2. MMR-Impfung erst mit 4 bis 5 Jahren durchgeführt wird, sollten Berichte über Mumps-Ausbrüche bei Erwachsenen trotz vorausgehender zweimaliger Impfung in der Kindheit Veranlassung sein, die Empfehlungen zur MMR-Prophylaxe zu überprüfen.

Referenzen:
[1] Cardemil CV, Dahl RM, James L et al. (2017) Effectiveness of a Third Dose of MMR Vaccine for Mumps Outbreak Control. N Engl J Med 377:947-956.