Wie Clownsdoktoren akut kranken Kindern beim Gesundwerden helfen

09.2025
Autor Dr. Martin Claßen, Bremen

Dass zum Gesundwerden nicht nur die Auswahl des richtigen Medikaments, sondern auch das Kümmern um die Seele der Kinder eine Rolle spielt, konnte in einer bemerkenswerten Studie aus Israel untermauert werden. Untersucht wurden 51 Kinder zwischen 2 und 18 Jahren (mittleres Alter 4.4 ± 3.6 Jahre), die wegen einer „community acquired“-Pneumonie stationär behandelt wurden. Die Kinder wurden randomisiert: 26 erhielten zusätzlich zur Standardbehandlung, die auch bei den 25 Kindern der Kontrollgruppe angewendet wurde, je zwei 15-minütige Visiten pro Tag durch medizinische Clowns. Die Gruppe mit Clownsvisiten wurde kürzer stationär behandelt (43.5 vs. 70 h, p = 0.03) und kürzer i. v. antibiotisch behandelt (48 vs. 72 h, p < 0.01). Bei den Vitalparametern konnten niedrigere Herzfrequenzen, Atemfrequenzen und Zahl der Leukozyten gemessen werden.

Kommentar: Diese nette Studie erfreut uns Pädiater*innen, weil sie die nicht medizinischen Faktoren der Genesung herausstellt. Sie bestätigt die Klinikmitarbeiter*innen, die die Wohlfühlfaktoren und das Lachen in den Kinderkliniken auch bei akut Kranken fördern und fordern. Klar ist, dass eine Verblindung bei dieser Studie nicht möglich war. Dennoch sind die Daten erstaunlich deutlich; allerdings sind hierzulade zwei Besuche der Clowns pro Tag meist nicht zu finanzieren. Zu hoffen ist, dass damit der Weg geebnet wird für eine Übernahme der Kosten für die Clownsdoktoren. Alle stationären Kinder würden davon profitieren.

Referenzen:
Khoury L, Shwartz Naddam I, Paz Tzruia M, Shehadeh S, Konopnicki M, Hamad Saied M, Meiri N, Livnat G, Yaacoby-Bianu K. Medical clown intervention shortens length of hospitalization in children with pneumonia. Sci Rep. 2025 Jun 4;15(1):19498. DOI: 10.1038/s41598-025-04706-w