Dunkle Schokolade ist besser! Erste Studie mit europäischen Jugendlichen
02.2016
Autor Dr. J. Hower, Pädiater
Der Schokoladen-Konsum wird traditionell mit Süßigkeiten und vielen Kalorien in Verbindung gebracht und als beliebtes, aber ungesundes, dick machendes Genussmittel eingeschätzt. Einige kürzlich durchgeführte Studien an Erwachsenen haben jedoch gezeigt, dass häufiger Genuss von Kakao-reicher, dunkler Schokolade bei Erwachsenen eher mit einem niedrigeren Body-Mass-Index verbunden ist.
In der von Cuenca-García et al. durchgeführten Studie wird untersucht, inwieweit der Schokoladen-Konsum bei Jugendlichen mit Übergewicht und Adipositas einhergeht.
Methode: In die Studie wurden 1458 Probanden im Alter zwischen 12,5 und 17,5 Jahren aus der HELENA-Studie (Healthy Lifestyle in Europe by Nutrition in Adolescence Cross–Sectional-Study) aufgenommen. Die Nahrungsaufnahme wurde über einen Computer von den Studienteilnehmern selbst erfasst. Größe, Gewicht (BMI) und Hüftumfang wurden gemessen. Die Entwicklung und sexuelle Reife wurden bestimmt. Der allgemeine und zentrale Fettgehalt wurde über die Hautfaltenmessung und die bioelektrische Impedanz-Analyse, die körperliche Aktivität über einen Accelerometer ermittelt.
Ergebnis: Die Auswertung der Ergebnisse zeigte, dass ein höherer Schokoladen-Konsum mit niedrigeren allgemeinen und zentralen Fettwerten verbunden war. Jugendliche in der höheren Tertile des Schokoladenkonsums (median 42,6 g/d) wiesen weniger Körperfett auf, waren aktiver, besaßen mehr Energie und aßen mehr gesättigte Fettsäuren im Vergleich zu den Jugendlichen in der unteren Tertile (Schokoladenkonsum median 4,7 g/d, P<0,05). Ein höherer Schokoladenkonsum war, unabhängig vom Alter, vom Entwicklungsstand, der allgemeinen Nahrungsaufnahme (gesättigtes Fett, Früchte, Gemüse), unabhängig von der körperlichen Aktivität, mit geringerem allgemeinen und zentralen Körperfett verbunden. Die Ergebnisse veränderten sich auch nicht, wenn der Kaffee- und Tee-Konsum berücksichtigt und adipöse Probanden (wegen möglichem „under-reporting“ der Nahrungsaufnahme) ausgeschlossen wurden.
Ein höherer Schokoladen-Konsum bei europäischen Jugendlichen ist unabhängig von Störvariablen mit weniger allgemeinem und weniger zentralem Körperfett verbunden.
Referenz:
Cuenca-García, M et al. Association between chocolate consumption and fatness in European adolescents. Nutrition 2014 Feb, 30(2): 236-239
Referenzen:
Cuenca-García, M et al. Association between chocolate consumption and fatness in European adolescents. Nutrition 2014 Feb, 30(2): 236-239.
Matsumoto, C et al. Chocolate consumption and risk of diabetes mellitus in the Physicians’ Health Study. Am J Clin Nutr 2015 Feb, 101(2): 362-367.
Watanabe, N et al. Flavan-3-ol fraction from cocoa powder promotes mitochondrial biogenesis in skeletal muscle in mice. Lipids Health Dis 2014 Apr 5, 13:64.
Latif, R. Health benefits of cocoa. Curr Opin Clin Nutr Metab Care 2013 Nov, 16(6): 669-674.
Farhat, G et al. Dark chocolate: an obesity paradox or a culprit for weight gain? Phytotherapy Res 2014 Jun, 28(6): 791-797.