Hyperbilirubinämie: Zu frühe Entlassung aus der Geburtsklinik kann vor allem bei knapp Reifgeborenen eine erneute stationäre Behandlung einer Hyperbilirubinämie notwendig machen
Autoren Prof. Dr. J. Spranger, Universitäts-Kinderklinik Mainz und Prof. Dr. E. Harms, Universitäts-Kinderklinik Münster
Eine australische Arbeitsgruppe hat aus einen Datensatz von 781.074 Neugeborenen (NG) der Jahre 2001 bis 2010 herausgearbeitet, welche Risikofaktoren es dafür gibt, dass bei früher Entlassung aus einer Geburtsklinik das Neugeborene anschließend wieder zur Behandlung einer Hyperbilirubinämie stationär aufgenommen werden musste.
Die Entlassung aus der Geburtsklinik erfolgte bei 34% der Kinder am Tag 0-2, 43% am Tag 3-4, 23% am Tag ?5. 9 von 1000 Kindern mussten nach Entlassung innerhalb der ersten zwei Lebenswochen zur Therapie wieder aufgenommen werden. Das Risiko für eine Wiederaufnahme war bei NG aus 37 SSW 9-mal, aus 38 SSW 4-mal höher als bei Termingeborenen. Als weitere Risiken wurden Geburt durch Vakuum oder Forceps, asiatischer Hintergrund und ausschließliches Stillen identifiziert.
Referenz: Lain SL, Roberts CL, Bowen JR & Nassa. Early Discharge of Infants and Risk of Readmission for Jaundice. Pediatrics 2015, 135: 314 – 321. EH